Es ist Ende Oktober. In den Einkaufsläden finden sich neben Weihnachtsgebäck und Lichterketten Regale mit Kürbissen und Plastikskeletten zum Aufhängen. Mit anderen Worten, Halloween steht vor der Tür.
Passend dazu eine kurz und knappe Leseempfehlung für Freunde von Schauergeschichten: The Haunted Hotel: A Mystery of Modern Venice von Wilkie Collins.

Der englische Schriftsteller erzählt hier eine Geschichte von Liebe, Habsucht, Wahnsinn und – der Titel Das Gespensterhotel lässt es bereits erahnen – geheimnisvollen Geistererscheinungen. Der Großteil des Buches ist aus der Perspektive der gutherzigen Agnes Lockwood erzählt. Noch vor Einsetzen des Textes löst ihr Verlobter, Lord Montbarry, ihren Bund auf um stattdessen die Gräfin Narona zu heiraten, die er erst kurz zuvor kennenlernte und um deren Lebenswandel in ganz Europa wilde Gerüchte die Runde machen. Agnes ist tieftraurig, aber ihre gute Art hindert sie daran Groll der Konkurrentin gegenüber zu empfinden. Die Gräfin selbst verkraftet die Situation weniger gut: noch vor Antritt der Hochzeitsreise nach Venedig wird sie von der festen Überzeugung geplagt, Agnes werde in naher Zukunft ihren Untergang einleiten. Eine selbsterfüllende Prophezeiung wie sich später herausstellen soll.